Im Gespräch mit dem neuen Projektleiter für die Abschnitte zwischen Rotenburg und Wunstorf

Foto Maik Bechstein

Herr Bechstein, seit Oktober steuern und koordinieren Sie als neuer Projektleiter die Planungen in den Abschnitten Rotenburg–Verden und Verden–Nienburg–Wunstorf. Wie haben sich die ersten Wochen gestaltet?

Es war wahnsinnig spannend diesen neuen Job anzutreten und alles virtuell zu erleben. Sicher hätte ich mir gewünscht, meine Kolleginnen und Kollegen häufiger persönlich kennenzulernen oder Gespräche unter vier Augen führen zu können. Das digitale Arbeiten ist trotzdem kein Hindernis. Im Gegenteil: Es ist erstaunlich, wie gut man digital vernetzt arbeiten kann. Handfeste Termine, wie der Auftakt für den Stresstest im Abschnitt Verden–Nienburg–Wunstorf, Abstimmungen mit den Gemeinden, das Kennenlernen der Vertreter in den verschiedenen Foren – all das fand aus der Ferne statt. Für meine Einarbeitungsphase kann ich dem Team nur danken – ich habe sehr viel Unterstützung und Hilfsbereitschaft erfahren.

 

Sie kommen aus der Automobilbranche – wie war für Sie der fachliche Übergang zur Bahn?

Ingenieure sprechen eine Sprache, das hilft ungemein. Ich bin Maschinenbauingenieur und habe viele Jahre im Projektmanagement gearbeitet. Das kommt mir hier zugute. Als Chef von Bauingenieuren kann ich aber noch nicht jedes technische Detail kennen, das wird die Zeit mit sich bringen. Deswegen ist die Zusammenarbeit sehr wichtig. Bei bautechnischen Fragen kann ich mich auf das Wissen meiner Teamkollegen verlassen.

 

Die Vorplanung für den Abschnitt zwischen Verden, Nienburg und Wunstorf dauerte nur ein Jahr. Was hat aus Ihrer Sicht hier besonders gut funktioniert?

Das hat meiner Ansicht nach mehrere Gründe. Es war zum Beispiel von Vorteil, dass auch die Bahnübergänge im Abschnitt mitbetreut werden. Dadurch entstand ein enger Kontakt zu den Straßenbaulastträgern, von dem wir in der Vorplanung profitiert haben. Ein anderer Vorteil sind Synergien aus dem Abschnitt Rotenburg–Verden: dort gesammelte Erfahrungen in der Planungsphase konnten hier genutzt werden. Dies gilt auch für das Erstellen der Unterlagen für die Parlamentarische Befassung. Zu einem großen Teil lag das aber auch an der konstruktiven Zusammenarbeit mit unseren externen Projektpartnern. Nur wenn alle Hand in Hand zusammenarbeiten, ist so etwas überhaupt möglich.

 

Auf welchen Bereich richten Sie momentan Ihr Augenmerk?

Nur mit den Rückmeldungen der Kommunen zu den übergesetzlichen Forderungen können wir die Parlamentarische Befassung für den gesamten Abschnitt Rotenburg bis Wunstorf in Form bringen. Darauf liegt momentan der Fokus.

 

 

Wie in Rotenburg–Verden sind auch in diesem Streckenabschnitt Schallschutzmaßnahmen vorgesehen. Wie wird die Öffentlichkeit einbezogen?

In Form der bilateralen Gespräche mit den kommunalen Vertretern, wo wir die Maßnahmen innerhalb des gesetzlichen Rahmens vorstellen. Die Sorge, dass sich durch die Blockverdichtung und den Mehrverkehr auf der Schiene die Lärmsituation verschlechtert, können wir entkräften: Es sind schon auf Grundlage der gesetzlichen Ausgangslage umfangreiche Schallschutzmaßnahmen vorgesehen. Dabei gehen wir zusätzlich individuell auf Forderungen ein, die über das gesetzliche Maß hinausgehen. Die Parlamentarische Befassung bietet den Gemeinden die Möglichkeit, besondere Anliegen oder Bedürfnisse als Kernforderung zu formulieren. Diese leiten wir eins zu eins weiter.

 

Parallel sind Sie im Austausch mit den Kommunen zur Auflösung von Bahnübergängen entlang der Strecke. Was passiert dort aktuell?

Das ist zwar eine separate Maßnahme, um die wir uns kümmern, sie steht aber auch ganz oben auf dem Plan. In Regelterminen stehen wir mit den Kommunen in engem Kontakt. Intern sind wir mit der Vorplanung zu den verschiedenen Varianten in den letzten Zügen. Im nächsten Schritt entscheiden sich die Straßenbaulastträger für eine Variante. Wir hoffen, im nächsten Quartal des neuen Jahres in die nächste Leistungsphase, also in die Entwurfsplanung, einsteigen zu können. Das heißt, die Vorplanung ist abgeschlossen, die Planung ist abgesichert und die Varianten sind entschieden.

 

Ein Blick auf 2021: Was steht im neuen Jahr für Sie zuerst auf dem Plan?

Die Parlamentarische Befassung in den Streckenabschnitten Rotenburg–Verden und Verden–Nienburg–Wunstorf/Minden bleibt auch zum Jahresbeginn ein großes Thema. Der Zeitdruck ist hoch, aber ich bin guter Dinge. Ein schöner Ausblick für 2021: unser Team wird sich vergrößern. Einige neue Kollegen kommen hinzu und müssen eingearbeitet werden. Gleichzeitig gilt es, als Team weiter zusammenzuwachsen.

 

Die Pläne der gesetzlichen Vorzugsvariante im Abschnitt Verden–Nienburg–Wunstorf/Minden finden Sie hier.

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