FAQ

Foto: DB AG

Wozu eine Neubaustrecke?

Antworten auf häufige Fragen in Zusammenhang mit einer Neubaustrecke zwischen Hannover und Hamburg finden Sie hier – klicken Sie auf die Frage und es öffnet sich die Antwort.

Warum eine Neubaustrecke?

Nur die Neubaustrecke schafft genügend Platz auf der Schiene zwischen Hannover und Hamburg, damit sich die Züge nicht mehr stauen.

So kann auch die bestehende Strecke entlastet werden und dort mehr Nahverkehr fahren – doppelt so viele Züge wie heute. Das hat die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) so vorgesehen. Die Neubaustrecke hilft den Deutschlandtakt umzusetzen, der alle Fernverkehrszüge deutschlandweit wie ein Uhrwerk aufeinander abstimmt.

Was wären mögliche Vorteile einer bestandsfernen Variante für die Region?

Bahnstrecken verbinden Menschen. Mit den neuen Verkehrshalten wird eine bislang schlecht angebundene Region erschlossen. Die Orte an den Strecken und die Regionen ringsum werden leichter, schneller und öfter mit dem Zug erreichbar.

In den Planungen sind für Soltau und Bergen neue Bahnhöfe berücksichtigt. Fahrgäste können schnell und komfortabel mit dem Zug Hannover oder Hamburg erreichen. Pendeln in die Metropolen wird dadurch für viele Menschen attraktiv. Die lokale Wirtschaft und der Tourismus profitieren ebenfalls von solch einer Anbindung.

Von Soltau aus ermöglicht die Neubaustrecke eine Fahrt per Express-Nahverkehr nach Hamburg in rund 30 Minuten. Bisher sind es über 80 Minuten. Von Bergen wird eine Fahrt nach Hannover in nur 30 Minuten machbar sein. Aktuell fährt man über eine Stunde.

Was haben die Landkreise an der Bestandsstrecke von einer Neubaustrecke?

Die Menschen in der Region bekommen eine Bahn, die sie auch gern nutzen. Im Moment ist zwischen Hannover und Hamburg oft nur jeder zweite Zug pünktlich und es gibt kritische Engpässe auf der Strecke. Durch die Neubaustrecke gibt es auf der Bestandsstrecke mehr Platz für den Nahverkehr.

In Zukunft werden die Züge auf die neue und die alte Strecke verteilt. Dadurch könnte sich das Nahverkehrsangebot auf der alten Strecke verdoppeln, während das Angebot im Fernverkehr gleich bleibt.

Menschen, die aus den Landkreisen Harburg, Lüneburg, Uelzen, Celle und der Region Hannover pendeln, können sich auf Züge alle 30 Minuten im Nahverkehr zwischen Hannover und Hamburg freuen. Das hat die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) in ihrem Konzept für 2040+ geplant. Solch ein erweitertes Nahverkehrsangebot ist nur mit einer neuen Strecke möglich.

Was ist der Deutschlandtakt?

Der Deutschlandtakt ist ein deutschlandweit abgestimmtes Fahrplankonzept. Häufigere Zugverbindungen, dichterer Takt und verkürzte Reisezeiten machen den Takt aus. Davon profitieren auch ländliche Regionen, weil der Fern- und Nahverkehr aufeinander abgestimmt wird.

Wenn zukünftig Reisende in Niedersachen in die Bahn steigen, fährt in kurzen dichten Abständen ein Nahverkehrszug zu den Knotenbahnhöfen. Von dort fährt im halbstündlichen Rhythmus ein Anschlusszug. Eine entspannte Weiterreise zur Arbeit oder in den Urlaub ist gesichert. Der Blick auf den Fahrplan oder das Warten auf den passenden Zug sollen überflüssig werden.

Ein attraktives, aufeinander abgestimmtes Angebot verbinden Stadt und Land deutschlandweit. Damit wird der Takt zum Deutschlandtakt.

Mehr zum Deutschlandtakt erfahren Sie hier.

Was bedeutet finanzierungsfähig in Verbindung mit Infrastrukturprojekten wie diesem?

Auftrag- und Geldgeber für dieses Projekt ist der Bund. Folglich ist die sinnvolle Verwendung von Steuergeldern ein zentrales Bewertungskriterium. Schließlich erwarten Steuerzahler den sinnvollen Einsatz Ihres Geldes. Auskunft darüber gibt das Nutzen-Kosten-Verhältnis (NKV): Darin werden die erwarteten Kosten dem Nutzen gegenübergestellt. Ist das Ergebnis ≥ 1,0, steht dem eingesetzten Steuereuro ein positiver Projektnutzen gegenüber. Nur dann sind Infrastrukturprojekte nach Bundeshaushaltsordnung finanzierungsfähig.

Wären auch an der bestehenden Strecke Hannover–Hamburg Maßnahmen vorgesehen, wenn eine Neubaustrecke realisiert würde?

An der Bestandsstrecke muss etwas passieren. Der Abschnitt Hannover–Hamburg ist bereits heute stauanfällig und überlastet. Um die Situation kurzfristig zu verbessern, wird die DB im Jahr 2026 im Rahmen einer zehnwöchigen Qualitätsoffensive entlang der Achse Lüneburg–Uelzen unter anderem neue Stellwerke bauen.

Im Jahr 2029 wird schließlich der gesamte Korridor zwischen Hannover und Hamburg einer Generalsanierung unterzogen. In fünf Monaten sollen unter anderem Überleitstellen und Überholgleise gebaut, Bahnsteige verlängert und Gleise reaktiviert werden. Mit dem Ziel, eine schnelle und spürbare Verbesserung für die Fahrgäste im Nah- und Fernverkehr zu erreichen. Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Komfort sollen im Vergleich zu heute verbessert werden.

Wie geht es weiter?

Bei Infrastrukturprojekten wie diesem erhält der Deutsche Bundestag mit der „parlamentarischen Befassung“ ein zusätzliches Mitspracherecht. Der Bundestag nimmt die Planung zur Vorzugsvariante zur Kenntnis und entscheidet über mögliche Forderungen der Projektregion. Es schließen sich weitere komplexe, auf mehrere Jahre angelegte Planungsphasen an, welche sich an der etablierten „Honorarordnung für Architekten und Ingenieure“ (HOAI) orientieren.