Hannover–Hamburg
Für einen pünktlichen Zugverkehr ohne Stau auf der Schiene braucht es zwei neue Gleise zwischen Hannover und Hamburg. Die beste Lösung für eine Linienführung ist gefunden – eine Neubaustrecke über Soltau und Bergen.
- Neubaustrecke über Soltau und Bergen als Vorzugsvariante
- Entwurfsgeschwindigkeit der Neubaustrecke: 250 km/h
- Konzeptionell unterstellte Nahverkehrshalte in Soltau und Bergen
Planungsstand
Aktuell
- Unterlagen für die Parlamentarische Befassung vorbereiten
Abgeschlossen
- Grobkorridor finden (u.a. Durchführung der Raumwiderstandsanalyse (PDF, nicht barrierefrei) und der umweltfachlich und raumordnerischen Sensitivitätsbetrachtung (PDF, nicht barrierefrei))
- Varianten untersucht
- Planungskonzept erarbeitet und notwendige Unterlagen beschafft
- Erarbeitung der Vorzugsvariante
Eine neue Bahnverbindung für den Norden
Die Bahn hat ihren Planungsauftrag erfüllt und den Raum zwischen Hannover und Hamburg intensiv untersucht. Ziel war es, eine staufreie, pünktliche und zukunftsfähige Lösung zu finden, welche zudem umweltfachlich vorzugswürdig und raumordnerisch darstellbar ist. Grundlage hierfür war das Bundesschienenwegeausbaugesetz. Inzwischen steht fest: Eine Neubaustrecke über Soltau und Bergen ist die beste Lösung.
Im Unterschied zu den übrigen, nicht zielführenden Varianten, dazu gehört auch der dreigleisige Ausbau zwischen Lüneburg und Uelzen, erreicht die Neubaustrecke alle betrieblichen, volkswirtschaftlichen und verkehrlichen Zielvorgaben.
Der Vergleich der Varianten ist in der Bewertungsmatrix veranschaulicht. Im Ergebnis steht: Nur die Variante Pink (Neubau über Soltau und Bergen) erfüllt alle an das Projekt gestellten Zielsetzungen.
3D-Visualisierung Hannover–Hamburg
Ergebnisse der technischen Vorplanung
Hier finden Sie Details für jeden Abschnitt der Vorzugsvariante. Mit Klick/Tap auf einen Abschnitt gelangen Sie zu den Detailplänen. Sie können die Detailpläne direkt herunterladen.
Planungsprämissen
Bahnfahren zwischen Hannover und Hamburg soll zuverlässig und komfortabel sein. Dafür sorgt die DB im Auftrag des Bundes – auf Basis der entsprechenden Gesetze. Damit einher gehen bestimmte Ziele und Vorgaben:
Verkehrlich engpassfrei
Mehr Gleise für Staufreiheit auf der Schiene.
Betrieblich optimal
Züge fahren verlässlich und pünktlich.
Volkswirtschaftlich sinnvoll
Steuergelder werden nachhaltig investiert.
Die Strecke Hannover–Hamburg ist sowohl für den innerdeutschen Personenverkehr als auch den internationalen Güterverkehr von hoher Bedeutung. Jeder vierte Güterwagen in Deutschland fährt ab oder nach Hamburg. Außerdem bindet die Strecke Europas größten Rangierbahnhof in Maschen an.
Wie sich der Verkehr in Deutschland entwickelt, hat das Bundesverkehrsministerium im Blick. Das Ministerium veröffentlicht dazu von Zeit zu Zeit die Bundesverkehrsprognose. Insbesondere dieser prognostizierten Verkehrsentwicklung soll mit dem Aus- und Neubau von Schienenwegen Rechnung getragen werden – damit die Verkehrswende gelingt.
Die Strecke zwischen Hannover und Hamburg ist schon heute mit 147 Prozent stark überlastet, denn immer mehr Fahrgäste nutzen die Bahn und immer mehr Unternehmen transportieren Güter auf der Schiene. Um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden und den Nah-, Güter- und Fernverkehr besser aufeinander abzustimmen, ist der Deutschlandtakt (PDF, nicht barrierefrei) eine entscheidende Planungsprämisse.
Vorteile für eine ganze Region
Deutschland und Europa profitieren von einer starken Bahn, aber auch für die Menschen vor Ort liefert der Neubau spürbare Vorteile: besserer Nahverkehr, neue Regionalhalte und wirtschaftliches Entwicklungspotenzial. Damit sind die Menschen in Niedersachsen Nutznießer:innen des Neubaus. Der regionale Nutzen ist fester Bestandteil der Planung – zum Beispiel in Form eines zusätzlichen Haltepunkts in Soltau.
Die Neubaustrecke verbindet Regionen. Weitere Informationen zum Potential der Neubaustrecke für Niedersachen finden Sie hier.
Es sind noch Fragen offen? Dann schauen Sie gerne in unser FAQ zum Thema „Wozu eine Neubaustrecke?".
Planungshistorie – ein Rückblick
Seit Jahrzehnten wird die Frage diskutiert, wie die Bahn in Norddeutschland der wachsenden Nachfrage im Güter- und Personenverkehr gerecht werden kann. Erste Überlegungen mündeten in der Y-Trasse, einem Neubau zwischen Hannover und Hamburg, der wieder verworfen wurde. Nach ein paar Jahren wurde die Lösungssuche wieder aufgenommen. Vom Bund beauftragt, hat die DB zunächst eine Machbarkeitsuntersuchung durchgeführt. Daran schloss das Dialogforum Schiene Nord (DSN) an, wo der Begriff „Alpha-E“ geprägt wurde.
Mit der Novelle des Bundesschienenwegeausbaugesetzes (BSWAG) Ende 2023 findet sich der Begriff „Alpha-E“ nicht mehr im Gesetzestext.
Der Gesetzgeber hat der Strecke zwischen Hannover und Hamburg im BSWAG ein eigenes „Projektbündel“ gewidmet – und einen hohen Stellenwert beigemessen. Die Bahn soll zwischen Hannover und Hamburg fit für die Zukunft werden.
Das Projektteam hat zahlreiche Ansätze und Varianten betrachtet. Nach Jahren ergebnisoffener Planung wurde deutlich, dass nur die Neubaustrecke alle Ziele erfüllt.
Auflösung von Bahnübergängen entlang des Streckenabschnittes Celle–Lehrte
Die DB InfraGO AG plant zusammen mit den Straßenbaulastträgern die Auflösung von Bahnübergängen entlang des Streckenabschnittes Celle–Lehrte. Hierbei handelt es sich um Parallelmaßnahmen außerhalb des Projektumfangs des Bahnprojekts Hamburg/Bremen–Hannover. Als Ersatzbauwerke kommen je nach örtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowohl Straßen- als auch Eisenbahnüberführungen bzw. Personenunter- oder -überführungen in Betracht. Die DB InfraGO AG entwickelt derzeit in enger Zusammenarbeit mit den Beteiligten individuelle Varianten als Ersatzmaßnahmen auf Burgdorfer Stadtgebiet.
Einer interaktiven Streckenkarte können Sie entnehmen, welche Bahnübergänge aufgelöst werden sollen und welche Ersatzmaßnahmen derzeit betrachtet werden.
Bahnübergang Ehlershausen: Abschlussbericht zur Machbarkeitsstudie (Stand November 2024) (PDF, nicht barrierefrei) (3,3 MiB) Herunterladen